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Brennweite

Die Brennweite ist ein zentraler Begriff in der Fotografie und bezieht sich auf den Abstand (in der Regel in Millimetern angegeben) zwischen dem Brennpunkt eines Objektivs und dem Bildsensor oder Film, wenn das Objektiv auf unendlich fokussiert ist. Sie beeinflusst den Bildausschnitt, die Perspektive und in gewisser Weise auch die Tiefenschärfe eines Fotos.

Hier sind einige wichtige Punkte zur Brennweite:

  1. Bildausschnitt: Ein Objektiv mit einer kurzen Brennweite (z.B. 14mm, 24mm) wird als Weitwinkelobjektiv bezeichnet und erfasst einen breiten Bildausschnitt. Ein Objektiv mit einer langen Brennweite (z.B. 85mm, 200mm, 400mm) wird als Teleobjektiv bezeichnet und hat einen engeren Bildausschnitt, wodurch Objekte näher erscheinen.
  2. Perspektive und Verzerrung: Weitwinkelobjektive können zu perspektivischen Verzerrungen führen, besonders wenn sie nah an ein Objekt herangebracht werden. Gebäude können beispielsweise so aussehen, als ob sie nach hinten kippen oder gewölbte Linien können gerade erscheinen. Teleobjektive komprimieren dagegen die Perspektive und lassen Objekte näher zusammenrücken als sie in Wirklichkeit sind.
  3. Schärfentiefe: Obwohl die Blende der primäre Faktor für die Schärfentiefe ist, hat auch die Brennweite einen Einfluss. Bei gleicher Blendenöffnung kann ein Teleobjektiv eine geringere Schärfentiefe erzeugen als ein Weitwinkelobjektiv.
  4. Standard- oder Normalobjektiv: Eine Brennweite von etwa 50mm auf einer Vollformatkamera wird oft als „normal“ bezeichnet, weil sie einen ähnlichen Bildausschnitt und eine ähnliche Perspektive bietet wie das menschliche Auge.
  5. Crop-Faktor: Nicht alle Kamerasensoren haben die gleiche Größe. Kameras mit kleineren Sensoren, oft als APS-C oder „Crop-Sensoren“ bezeichnet, haben einen sogenannten „Crop-Faktor“ (oft 1,5x oder 1,6x). Dies bedeutet, dass ein 50mm-Objektiv an einer APS-C-Kamera einen ähnlichen Bildausschnitt bietet wie ein 75mm-Objektiv an einer Vollformatkamera.
  6. Zoom vs. Festbrennweite: Ein Zoomobjektiv ermöglicht es Ihnen, die Brennweite zu ändern und somit den Bildausschnitt ohne Positionswechsel anzupassen (z.B. 24-70mm). Ein Objektiv mit fester Brennweite hat nur eine Brennweite (z.B. 35mm), kann aber oft eine größere Blendenöffnung bieten und ist in der Regel schärfer.
    Lese hierzu auch meinen Artikel „Zoom oder Festbrennweite in der Hochzeitsfotografie

Die Wahl der Brennweite ist für Fotografen entscheidend, um die gewünschte Bildkomposition, Perspektive und Ästhetik zu erreichen. Jede Brennweite bietet ihre eigenen kreativen Möglichkeiten und Herausforderungen.