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Das 50 mm Objektiv in der Hochzeitsfotografie

50 mm Objektiv in der Hochzeitsfotografie ein Bild aus Mallorca

Das 50 mm Objektiv in der Hochzeitsfotografie

Das 50 mm Objektiv in der Hochzeitsfotografie. Das 50 mm Objektiv ist, historisch gesehen ,wahrscheinlich das meistbenutzte Objektiv überhaupt. Es gehörte bis zum Einzug des Zoom- und später Digitalzeitalters standardmäßig zur Erstausstattung eines jeden Fotoapparats. Mein Vater hatte eines, meine Oma auch, und Ihnen werte Leser wird es ähnlich gehen. Wir alle kennen jemanden, der solch ein Objektiv besitzt. Nur wir selbst als „Fotografen“ verwenden es kaum. Warum? Dieser Frage möchte ich in diesem Artikel ein wenig nachgehen.

Das 50 mm Objektiv in der Hochzeitsfotografie

Henri Cartier-Bresson

Henri Cartier-Bresson (wer ihn nicht kennt, bitte auf den Link klicken), gilt als einer der größten Verfechter des 50mm Objektivs auf seiner Leica. Cartier-Bresson ist einer der berühmtesten Fotografen überhaupt. Ist das nicht Zeugnis genug? Nun bei Cartier-Bresson muss man auch sehen, dass er im Grunde ein Reise- und Freizeitfotograf war. Er hatte alle Zeit der Welt seine berühmten Bilder zu machen. Ich als Hochzeitsfotograf habe es da nicht so einfach, bei mir muss jeder Schuss sitzen. Wenn ich eine Erinnerung nicht einfange, schmälert das automatisch ein wenig der Wert meiner Arbeit für meine Kundschaft. Und: ich habe nur einen Versuch, und das auch nur 8 – 12 Stunden lang.

Das 50 mm Objektiv in der Hochzeitsfotografie

Blickfeld

In Lehrbüchern steht zu lesen, dass das 50 mm Objektiv als Normalbrennweite gelten würde, weil es in etwa das Blickfeld eines Menschen wiedergeben würde. Ich habe da meine Zweifel. In meinem Falle würde ich mein Blickfeld eher irgendwo zwischen 35 mm und 40 mm ansiedeln. Wie geht es Ihnen? Das 50 mm Objektiv kann für mich nicht das Arbeitspferd oder die Normalbrennweite sein, weil ich regelmäßig Ausschnitte fotografieren würde, die die Situation eben nur Ausschnittweise wiedergeben würden, und das wäre keine schöne Erinnerung für meine Kunden. Daher verwende ich ein Weitwinkel wie das 24 mm oder das 35 mm an der einen Kamera und ein leichtes Tele wie das 85 mm an der anderen Kamera. Wolle ich das 50 mm regelmäßig einsetzen, dann in der Kombination 24 mm / 50 mm, aber das entspricht irgendwie nicht meinem empfinden, meiner Bildsprache.

Will ich nun behaupten, dass das 50 mm Objektiv für die Hochzeitsfotografie schlichtweg nicht geeignet ist? Mitnichten. Nein, ich verwende es – wie man an den Bilder sehen kann – aber nur punktuell, für bestimmte Zwecke.

Häufig fotografiere ich in Räumen die so eng und / oder voll mit Menschen sind, dass das 85er buchstäblich „zu lang“ ist. Hier kommt dann das 50er zum Einsatz. Ein zweiter Grund kann sein, dass ich den Hintergrund eines Bildes größer abbilden möchte, als es bei einem Weitwinkel Objektiv möglich ist. Dann gehe ich lieber einige Schritte zurück, und verwende das 50mm. Der Unterschied zwischen 35 mm und 50 mm kann hier den Bildeindruck stark verändern.

Grundsätzlich aber verwende ich es für Blickwinkel verengende Fotografie, ähnlich dem 85mm Objektiv. Hauptobjektiv bleibt dann aber immer das Weitwinkel auf der zweiten Kamera.

Kunststoff

Das 50 mm Objektiv in der Hochzeitsfotografie. Ich verwende von Beginn an das 50er 1,4 von Canon und habe noch nicht einmal erwogen, dass 1,2er anzuschaffen. Vielleicht liegt das daran, dass die Bilder genauso gut werden, und ich einfach weniger Gewicht mit mir rumschleppen muss. Vielleicht aber auch daran, dass ich ein großer Verehrer der klassischen National Geographic Fotografen bin, und von denen weiss, dass sie auch eher die kleinere und leichtere Variante wählen. Darauf will ich dann noch in einem weiten Artikel eingehen, wo es um die Verwendung von Reiseobjektiven gehen wird.