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Zoom oder Festbrennweite?

Zoom oder Festbrennweite? Im sechsten Teil meiner Workshop möchte ich mich mit der Frage beschäftigen, welche Unterschiede es zwischen Zoom Objektiven und Objektiven mit Festbrennweite vor allem in fotografischer und weniger in technischer Hinsicht gibt?

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Zoom oder Festbrennweite?

Zoom oder Festbrennweite? In der Regel befassen sich Artikel zum Thema Zoom Objektiv oder Festbrennweite mit technischen Fragen. Es ist aber relativ leicht nachvollziehbar, dass ein Objektiv, welches einzig und allein für eine bestimmte Brennweite gerechnet wurde, auf seinem Spezialgebiet eben auch einem Zoom in Punkto Abbildungsqualität überlegen ist. Natürlich ist die Festbrennweite auch lichtstärker, aber mit der Blendenöffnung läst eben auch die Abbildungsqualität wieder nach. Und nach Schärfe an den Rändern bei Blende 1,2 zu suchen, ist mit Sicherheit sinnlos.

Nun aber zum mehr fotografischen oder Bildgestalterischen Teil.

„Wenn Deine Bilder nicht gut genug sind, warst Du nicht nahe genug dran.“

(Robert Capa).

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Zoom oder Festbrennweite?

Dieses Zitat des berühmten Fotografen der Magnum Agentur, kann auch als Lehrsatz verwendet werden. Es ist einem Reportagebild sofort anzusehen, ob der Fotograf den Bildausschnitt mit einem Weitwinkel oder einer Telebrennweite fotografiert hat. Für den gleichen Bildausschnitt muss der Fotograf mit dem Weitwinkel „näher ran“. Das Bild wirkt ganz anders, es lässt den Betrachter stärker ins Geschehen eintauchen. Er hat das Gefühl dabei zu sein. Mit der Telebrennweite wirkt alles viel distanzierter und anonymer. So als wäre der Betrachter eben nicht dabei oder Teil der Situation.

Aus eben diesem Grunde sind die klassischen Reportagebrennweiten die zwichen 35mm und 90mm. Alles was länger oder kürzer ist, stellt eine Kompromiss dar. Bilder mit Brennweiten kürzer als 35mm sind selten wirklich großartig, da sie einfach zu viele krumme Linien enthalten und der Hintergrund gegenüber dem Vordergrund zu klein wird. Manche nennen das kreativ oder dynamisch. Ich mag es nicht. Brennweiten die länger als 90mm sind, eignen sich in meinen Augen für Vogelbestimmungsbilder. Menschen aber wirken so sehr unpersönlich und distanziert in Szene gesetzt.

Es hilft alles nix – der Reportagefotograf muss nahe ran.

Nun kann man sagen: Wo liegt hier der Vorteil einer Festbrennweite? Das kann ich doch auch alles mit einem Zoom? Richtig, nur man macht es eben nicht. Ein Zoom verleitet zur Faulheit, da man es immer wieder wie ein Fernglas verwenden kann und sich nicht bewegen muss. Man könnte das Zoom aber bei z.B. 35mm festkleben um es so einmal zu testen.

Genau in der Bewegung des Fotografen liegt das Geheimnis der Festbrennweite. Man beginnt sich beinahe automatisch zu bewegen und fotografiert so aus unterschiedlichsten Kamerapositionen ein und das selbe Geschehen. So wie es auch das Drehbuch eines guten Films vorsieht. Das ist die Art und Weise eine Festbrennweite einzusetzen. Nicht das Objektiv bewegt sich, sondern der Fotograf. Das ist das Geheimnis.

Zum Artikel „Ausrüstung eines Hochzeitsfotografen“


Ein Gedanke zu „Zoom oder Festbrennweite?“

  1. Pingback: Das Canon 85mm 1.2 Objektiv in der Hochzeitsfotografie - Matthias Richter

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