Schottische Hochzeitsbräuche
Obwohl viele schottische Hochzeitsgebräuche ihren Ursprung in heidnischen Ritualen haben, werden sie heute als traditionelle Bestandteile einer schottischen Hochzeit anerkannt. Dabei werden oft alte und neue Elemente kombiniert.
Bevor die Zeremonie beginnt Die Bedeutung der Kleidung… Auf dem Pfad zur Kirche… Während der Zeremonie und danach…
Bevor die Zeremonie beginnt Eine einzigartige Brautparty: Die Mutter der Braut lädt zur Präsentation der Geschenke in ihr Haus. Alle weiblichen Gäste zeigen der Braut ihre offenen Geschenke, welche das künftige Eheleben bereichern sollen. Dazu werden Tee und Kuchen serviert.
Eine Erinnerung an vergangene Zeiten? Am Vorabend der Hochzeit kommen die weiblichen Gäste zusammen und waschen der Braut die Füße. Eine bereits verheiratete Frau gibt ihren Ehering ins Wasser. Die Finderin dieses Rings soll angeblich die Nächste sein, die heiratet. Dieser Brauch, der in Städten wie Aberdeen und Glasgow gefeiert wird, soll Wohlstand und Glück bringen.
Die Bedeutung der Kleidung… Es ist Brauch, dass die Braut den letzten Stich ihres Brautkleides am Hochzeitsmorgen selbst setzt, was Glück symbolisieren soll.
Dank Königin Victoria wurde das weiße Brautkleid im 20. Jahrhundert in Schottland populär. Vorher trug die Braut ihr schönstes Kleid, oft in Silber oder Blau. Grün wurde vermieden, um Elfen nicht zu verärgern. Heutzutage trägt der Bräutigam das traditionelle Outfit der Highlands: Einen Kilt mit passender Jacke und einer Felltasche.
Der viktorianische Spruch „something old, something new, something borrowed, something blue and a lucky six-pence in your shoe“ wird auch in Schottland geachtet. Die Braut erhält deshalb eine Glücksmünze für ihren Schuh. Bei einer weiteren Tradition übergibt der Vater der Braut dem Bräutigam einen ihrer alten Schuhe, symbolisch für die Verantwortung für seine Tochter.
Auf dem Pfad zur Kirche… Wenn Gäste die Kirche betreten, hat einer von ihnen eine besondere Rolle: Der „First Foot“, der Erste, der der Braut begegnet. Er wird später von ihr mit einer Münze und einem Glas Whisky belohnt. Musikalisch begleitet werden Braut und Bräutigam oft von gälischen Melodien oder einem Dudelsack, eine Reminiszenz an die keltische Geschichte Schottlands.
Während der Zeremonie und danach „Tying the Knot“ symbolisiert die Vereinigung des Brautpaares. Der Priester verbindet die Hände des Paares mit einem Band, um das Eheversprechen zu stärken.
Im Westen Schottlands ist das „Wedding Scramble“ beliebt: Der Bräutigam wirft Münzen in die Luft, die die anwesenden Kinder eifrig sammeln. Dieser lustige Brauch sorgt auch für Unterhaltung unter den jüngsten Gästen.