Eine traditionelle indische Hochzeitszeremonie ist ein festliches und farbenfrohes Ereignis, das je nach Region, Kultur und Religion Indiens unterschiedliche Rituale und Bräuche beinhalten kann. Hier ist eine allgemeine Übersicht über den Ablauf einer indischen Hochzeitszeremonie:
- Roka oder Verlobungszeremonie: Dies ist der erste Schritt in der indischen Hochzeitsvorbereitung, bei dem die Familien des Brautpaares zusammenkommen, um die Verlobung offiziell zu machen. Es gibt oft einen Austausch von Geschenken und Segnungen.
- Mehndi-Zeremonie: Ein oder zwei Tage vor der Hochzeit findet die Mehndi-Zeremonie statt. Mehndi ist ein natürlicher Farbstoff, der aus Henna-Blättern gewonnen wird und auf die Hände und Füße der Braut aufgetragen wird. Dieses Ritual dient dazu, die Braut zu verschönern und bringt auch Glück.
- Sangeet-Zeremonie: Dies ist eine festliche Veranstaltung, bei der Gesang und Tanz stattfinden. Die Familie und Freunde des Brautpaares führen traditionelle Tänze und Lieder auf, um die bevorstehende Hochzeit zu feiern.
- Haldi-Zeremonie: Bei diesem Ritual wird dem Brautpaar eine Paste aus Kurkuma, Joghurt und Öl auf Haut und Kleidung aufgetragen. Es dient der Reinigung und Verschönerung und soll auch böse Geister fernhalten.
- Baraat und Milni: Die Baraat ist der feierliche Umzug des Bräutigams zur Hochzeitslocation, oft auf einem geschmückten Pferd oder Elefanten. Bei der Milni-Zeremonie treffen sich die beiden Familien, um sich zu begrüßen und Blumengirlanden auszutauschen.
- Hochzeitszeremonie: Die eigentliche Hochzeitszeremonie kann je nach religiöser Zugehörigkeit und Region variieren. Bei einer hinduistischen Hochzeit findet die Zeremonie oft unter einem Mandap statt, einem geschmückten Baldachin. Zu den gemeinsamen Elementen gehören das Anzünden einer heiligen Feuerstelle, das Geben von Gelübden und das Austauschen von Ringen.
- Anjali und Saptapadi: Dies sind wichtige Rituale während einer hinduistischen Hochzeitszeremonie. Bei Anjali reicht die Braut den Bräutigam Blumen, und bei Saptapadi gehen sieben Schritte gemeinsam rund um das heilige Feuer, wobei sie sieben Eheversprechen ablegen.
- Kanyadaan und Sindoor: Bei hinduistischen Hochzeiten gibt der Vater der Braut symbolisch seine Tochter an den Bräutigam, und der Bräutigam trägt Sindoor (rote Farbe) auf der Stirn der Braut auf, um ihre verheiratete Stellung zu kennzeichnen.
- Segen und Arshi Maanglik: Die Zeremonie endet oft mit Segnungen von Älteren und dem Arshi Maanglik, bei dem die Brautgöttin um Segen für ein glückliches und gesegnetes Leben gebeten wird.
- Hochzeitsessen und Feier: Nach der Zeremonie folgt ein festliches Hochzeitsessen und eine ausgelassene Feier mit Tanzen und Musik.
Es ist wichtig zu beachten, dass Indien eine vielfältige Nation mit zahlreichen Kulturen und Religionen ist, daher können Hochzeitsrituale stark variieren. Die oben beschriebenen Schritte gelten hauptsächlich für hinduistische Hochzeiten, aber es gibt auch Sikh-, muslimische, christliche und andere Arten von Hochzeiten in Indien, jede mit ihren eigenen Traditionen und Bräuchen.