Französische Hochzeit – Bräuche und Traditionenen
Paris, oft als „Stadt der Liebe“ bezeichnet, liegt malerisch an der Seine und besticht durch seine unverwechselbare romantische Aura. So ist es reizvoll zu schauen, wie sich Hochzeiten in Frankreich von denen in Deutschland unterscheiden. Oft geschieht dies in der Nähe des ikonischen Eiffelturms: Ein Liebender führt die Frau seiner Träume zu einem zauberhaften Dinner, bei dem er ihr einen Weißdornzweig präsentiert. Wenn sie diesen annimmt, stellt er die entscheidende Frage. Der Weißdorn ist deshalb die Wahl, weil er laut Tradition Herzbeschwerden lindert – und nur ein Ja des Angebeteten kann den Herzschmerz des Fragenden lindern.
Hochzeitszeremonien in Frankreich Eine Hochzeit in Frankreich kann entweder tagsüber oder abends stattfinden. Bei einer Tageshochzeit begibt man sich frühmorgens zum Rathaus oder zur Kirche, gefolgt von einem kurzen Sektempfang. Anschließend fährt ein laut hupender Autokorso, dessen Autos mit weißen Schleifen dekoriert sind, die solange am Auto verbleiben sollen, bis sie von selbst abfallen, zur Feierstätte. Wenn das Brautpaar die Kirche oder das Rathaus verlässt, wandelt es über ausgestreute Lorbeerblätter, die einen betörenden Duft verbreiten.
Was folgt, ist ein ausgiebiges französisches Mahl, das durch verschiedene Spiele, Ansprachen und Reden immer wieder aufgelockert wird, sodass es sich über mehrere Stunden erstreckt. Nach dem opulenten Essen eröffnet das Brautpaar mit einem Tanz den festlichen Teil der Feier. Da viele Hochzeiten auf einen Samstag fallen, gibt es oft am Sonntag ein erneutes Beisammensein mit Essen, Boulespielen, Gesprächen und natürlich auch Getränken.
Traditionelle Hochzeitsrituale in Frankreich In Frankreich halten viele an traditionellen Hochzeitsbräuchen fest. So ist es beispielsweise Sitte, dass der Bräutigam den Tag über stets links von der Braut bleibt. Dies geht auf das Rittertum zurück, als ein rechtshändiger Ritter sein Schwert links trug, um es schnell ziehen und seine Braut verteidigen zu können. Die Braut sollte am Hochzeitstag keine Perlen tragen, da diese symbolisch für Tränen stehen und Unglück in der Ehe bedeuten könnten.
Richtung Kirche: Ein Weg voller Hindernisse Oft wählt das Brautpaar den Fußweg zur Kirche. Dabei haben Freunde und Familie auf diesem Weg kleine Hindernisse platziert. Es könnte sich um Dornenzweige handeln, die gemeinsam zerschnitten werden müssen, oder Schleier, die zerrissen werden sollen, um die Stärke ihrer Verbindung zu testen.
Rituale rund um den Schleier Während der Feierlichkeiten behält die Braut ihren Schleier. Doch pünktlich um Mitternacht nehmen ihre Freundinnen ihn ab, was symbolisiert, dass sie nun offiziell als verheiratete Frau angesehen wird.
Münzen für finanzielles Glück Es ist Brauch, dass sowohl Braut als auch Bräutigam ein Geldstück in ihrem Schuh tragen, was angeblich sicherstellt, dass dem Paar nie das Geld ausgehen wird.
Die „Entführung“ der Braut Ein beliebter Spaß ist die Entführung der Braut durch Freunde. Der Bräutigam muss sie dann finden. Dabei wechseln die Freunde oft den Ort, und sobald der Bräutigam seine Braut gefunden hat, muss er sie durch eine Runde Getränke „freikaufen“.
Die besondere Hochzeitstorte Die traditionelle französische Hochzeitstorte, Croquembouche, ist eine beeindruckende Pyramide aus Windbeuteln, die mit einem köstlichen Karamell überzogen sind.
Ein Geschenk für die Gäste Als Dankeschön erhalten die Gäste von dem Brautpaar fünf Mandeln in einem Säckchen. Diese symbolisieren Glück, Gesundheit, Reichtum, Fruchtbarkeit und ein langes Leben.
Das Strumpfband-Versteigerungsspiel Dieser Brauch zieht oft viele Blicke auf sich. Die Braut tanzt, während sie nach und nach ihr Kleid hebt. Männer bieten Geld für jeden weiteren Zentimeter, den sie zeigt, während Frauen bieten, um das Kleid wieder herunterzuziehen. Der letzte Bieter erhält das Strumpfband.
Über die Schwelle tragen Zum Abschluss des Festes trägt der Bräutigam seine Braut über die Schwelle ihres gemeinsamen Heims, um Streitigkeiten in ihrer Ehe vorzubeugen.